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1. Arten von Artefakten in einem Softwareentwicklungsprojekt
Hier sind 15 verschiedene Typen von Artefakten, die typischerweise in einem Softwareentwicklungsprojekt erstellt werden:
- Anforderungsdokumente: Beschreiben die funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen an das System.
- Spezifikationen: Technische Details und Beschreibungen der Implementierungsanforderungen.
- Architekturdiagramme: Darstellungen der Systemarchitektur, z.B. UML-Diagramme.
- Design-Dokumente: Beschreiben das detaillierte Softwaredesign, einschließlich Modulen und Schnittstellen.
- Quellcode: Der tatsächlich geschriebene Code der Software in einer oder mehreren Programmiersprachen.
- Testpläne: Beschreiben die Vorgehensweise und die Teststrategie für die Verifikation und Validierung der Software.
- Testfälle: Einzelne Szenarien, die durchgeführt werden, um zu prüfen, ob die Software korrekt funktioniert.
- Testberichte: Dokumentieren die Ergebnisse von durchgeführten Tests und enthalten Informationen zu Fehlern und Problemen.
- Benutzerdokumentation: Enthält Handbücher und Anleitungen zur Bedienung der Software für Endbenutzer.
- Administrationshandbuch: Anleitungen für Systemadministratoren zur Installation und Wartung der Software.
- Installationsanweisungen: Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Installation der Software.
- Release-Notes: Beschreiben die Änderungen, neuen Funktionen und bekannten Probleme in einer neuen Softwareversion.
- Projektdokumentation: Enthält Informationen über den Projektstatus, den Zeitplan und das Budget.
- Konfigurationsdateien: Dateien, die Einstellungen und Konfigurationsinformationen der Software enthalten.
- Protokolldateien (Logs): Enthalten Aufzeichnungen über Ereignisse und Aktionen, die während der Ausführung der Software auftreten.
2. Gruppierung der Artefakte
Artefakte können nach verschiedenen Kriterien gruppiert werden. Hier sind einige sinnvolle Gruppen:
-
Entwicklungsphase:
- Analysephase: Anforderungsdokumente, Spezifikationen
- Designphase: Architekturdiagramme, Design-Dokumente
- Implementierungsphase: Quellcode, Konfigurationsdateien
- Testphase: Testpläne, Testfälle, Testberichte
- Wartungsphase: Protokolldateien (Logs), Fehlerberichte
-
Funktionale Gruppierung:
- Dokumentation: Benutzerdokumentation, Administrationshandbuch, Projektdokumentation
- Technische Artefakte: Quellcode, Architekturdiagramme, Konfigurationsdateien
- Management-Artefakte: Projektdokumentation, Zeitpläne, Budgetpläne
-
Verwendungszweck:
- Interne Artefakte: Dokumente, die nur von Entwicklern und dem Projektteam verwendet werden (z.B. Design-Dokumente, Testberichte)
- Externe Artefakte: Dokumente, die für Endbenutzer oder Kunden bestimmt sind (z.B. Benutzerdokumentation, Release-Notes)
- Manuell/Maschinell
- Projekt/Produkt
- Archiviert Ja/nein
3. Voraussetzungen für die Zusammenarbeit an Artefakten im Team
Damit im Team effektiv an Artefakten gearbeitet werden kann, sollten folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Versionierung: Alle Artefakte sollten versioniert werden, damit Änderungen nachvollziehbar sind.
- Zugriffsrechte: Es müssen klare Zugriffsrechte und Rollen definiert sein, um unbefugte Änderungen zu vermeiden.
- Zentrales Repository: Die Artefakte sollten in einem zentralen Repository gespeichert werden, auf das alle Teammitglieder zugreifen können (z.B. Git).
- Kommunikationsstrategie: Eine gute Kommunikation im Team ist notwendig, um Missverständnisse zu vermeiden und Änderungen effektiv abzustimmen.
- Werkzeuge: Es sollten geeignete Werkzeuge zur gemeinsamen Bearbeitung von Artefakten eingesetzt werden (z.B. Kollaborationsplattformen und Tools zur Dokumentenverwaltung).
4. Sinn und Zweck der Versionierung von Artefakten
Es ist sinnvoll, nicht nur die letzte Version eines Artefakts zu speichern, sondern auch alle alten Stände, weil:
- Nachverfolgbarkeit: Es ermöglicht die Rückverfolgung von Änderungen und die Identifikation, wann und warum eine Änderung vorgenommen wurde.
- Fehlerbehebung: Bei Fehlern oder Problemen kann man zu einer früheren Version zurückkehren und untersuchen, was sich geändert hat.
- Vergleich: Es ermöglicht den Vergleich zwischen verschiedenen Versionen eines Artefakts.
- Verlaufsprotokoll: Man erhält ein Protokoll über den Entwicklungsprozess und kann den Fortschritt dokumentieren.
Zu versionierende Artefakttypen:
- Quellcode
- Spezifikationen
- Anforderungsdokumente
- Testpläne und Testfälle
- Architekturdiagramme
- Design-Dokumente
- Konfigurationsdateien
5. Informationen über ein Artefakt
Folgende Informationen sollten über ein Artefakt bekannt sein:
- Name des Artefakts: Eindeutiger Bezeichner, der das Artefakt beschreibt.
- Version: Aktuelle Versionsnummer und Historie aller früheren Versionen.
- Autor: Wer das Artefakt erstellt oder zuletzt geändert hat.
- Erstellungsdatum: Wann das Artefakt erstellt wurde.
- Änderungsdatum: Wann das Artefakt zuletzt geändert wurde.
- Beschreibung: Kurze Zusammenfassung des Inhalts und Zwecks des Artefakts.
- Status: Der aktuelle Status des Artefakts (z.B. Entwurf, freigegeben, in Überarbeitung).
- Abhängigkeiten: Welche anderen Artefakte von diesem abhängig sind oder mit ihm in Beziehung stehen.
- Zugriffsrechte: Wer Zugriff auf das Artefakt hat und es ändern darf.